Liebe Freunde der Fasnet!

Schön, dass ihr den Weg auf unsere Homepage geschafft habt.

 Um die Neuhäuser Fasnet zu verstehen, muss man etwas weiter in der Ortsgeschichte von Neuhausen ausholen. So unglaublich es klingen mag: Das Rittergut Neuhausen war fast 400 Jahre (1385-1769) ein Teil von Vorderösterreich. Damit gehörte es auch zum Zeitpunkt des Augsburger Religionsfriedens (1555) zu Österreich und blieb dadurch katholisch, im Gegensatz zu den umliegenden Ortschaften. 

Was Neuhausen auch den Namen ” Katholisch-Neuhausen ” eingebracht hat.

Die Beibehaltung des katholischen Glaubens nach der Reformation war die Voraussetzung, wie in vielen anderen Orten des heutigen Baden Württembergs, dass die Fasnet in Neuhausen bis zum heutigen Tag fortbestehen konnte.

1965 setzten sich dann ein paar ” alte Narren ” zusammen und gründeten den Narrenbund Neuhausen e.V. Dieser Verein hat sich den Erhalt und die Pflege des für viele Neuhäuser so wichtigen Kulturgutes Fasnet ” auf die Fahne ” geschrieben. Der Narrenbund Neuhausen ist Verein im LWK (Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine). Mittlerweile trägt die Neuhäuser Fasnet offiziell das Prädikat „Immaterielles Kulturerbe“.

Unser Schlachtruf lautet: 3 x „Auf die Pauke haut‘ se“ – „Bauze, Bauze“

Die Neuhäuser Fasnet kann auf eine über 560-jährige Geschichte zurückblicken 1447 wird erstmals urkundlich auf die ” Fastnacht” in Neuhausen hingewiesen. Bereits 1781 wird vom Auftreten maskierter Narren, in Form der Schlamp berichtet. Nicht nur in Neuhausen ist die Schlamp einer der ältesten, historisch belegten Fastnachtsfiguren. Sie ist auch an anderen Orten der Schwäbisch Alemannischen Fastnacht zu finden. Sie erscheint historisch fast zeitgleich mit dem Clown aus Italien, welcher über die Alpen in den Süden Deutschlands kam.

Die Figur der Schlamp wurde erstmals im 17. Jahrhundert schriftlich in der Ortschronik erwähnt. Zur Bekleidung gehörte alles was der heimische Dachboden oder Kleiderschrank an alten Kleidern und Gegenständen hergab: alte Röcke, eine Schürze, eine Stola und als Kopfbedeckung ein Tuch, oftmals ein Hochzeitstuch, oft genügte aber auch ein altes Tischtuch. Als Maske diente meist ein schlichtes Stofftuch, ein Stück Vorhangstoff oder eine Maske aus Pappmaché. In der Zwischenzeit haben sich aus der Figur der Neuhauser Schlamp im Laufe der Jahre jedoch viele andere Gruppen herausentwickelt. Daher tragen wir auch die Bezeichnung „Mutter der Fasnet“.

Das vernichten von Vorräten und schlachten von Nutztieren vor der Fastenzeit führte zu üppigen und ausgelassenen Festen im Dorf, den Gasthäusern und auf den Höfen. Alles musste verzehrt werden da es sonst der Kirche in Form von Bauernsoll zugefallen wäre. Im Zuge des ausgelassenen Treibens und damit verbunden Alkoholkonsums verkleideten sich junge Männer mit allem was sich auf dem Dachboden und Kellern finden ließ, um dann den jungen Damen nachzustellen, zu petzten, den Leuten im Dorf „Geheimnisse & Wahrheiten“ zu erzählen und den Spiegel vorzuhalten, also Tratsch in der Bevölkerung zu teilen ohne erkannt zu werden. Die Schlamp war dabei auch gerne vulgär und derb. Im Laufe der Zeit geriet die Schlamp dadurch in Verruf und es wurde ruhig um die Schlamp… 🙁

Im Jahre 1999 fanden sich jedoch fünf fasnetsbegeisterte Neuhäuser zusammen um die traditionelle Figur der Schlamp als Gruppe im Narrenbund Neuhausen wieder aufleben zu lassen. Seit dem Jahre 2000 ist die Gruppe ein fester Bestandteil der Neuhäuser Fasnet, die auch an Veranstaltungen und Umzügen in Nah und Fern teilnimmt. An den tollen Tagen, am schmotzigen Donnerstag und dann ab dem Fasnetssonntag verlässt die Gruppe den Ort nicht, da sie sich am heimischen Narrentreiben aktiv beteiligt und damit versucht die wilde Strassenfasnacht am Leben hält.

Seit einigen Jahren haben wir als Gruppe jeden SchmoDo die Gewalt über das Narrenheim. Dieser Abend hat sich zu einem beliebten Fest in der Fastnachtszeit in Neuhausen entwickelt. Am Rosenmontagabend zieht die Gruppe in jährlich wechselnden Verkleidungen durch die Gaststätten und offenen Häuser von Neuhausen, neckt die Leute und schenkt dabei auch manche flüssige Leckerei aus.

An der Fasnet 2008 stellte man erstmals die neue Figur der „Edelschlamp/Dame“ der Öffentlichkeit vor. Diese Figur ist eigentlich das Gegenteil der Schlamp, sie ist sauber, ja sogar rein, edel gekleidet und hat ihren Ursprung in der Straßenfasnet der 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.


Wir sind eine Gruppe begeisterter Narren jeden Alters und Geschlechts. Neben der Fasnetszeit treffen wir uns auch unter dem Jahr regelmäßig und beteiligen uns am Vereinsgeschehen im Ort wie zum Beispiel der Bierwecketse. Gemeinsame Ausflüge, Maiwanderung und Sommerfest runden diese wunderbare Gemeinschaft ab. Getreu dem Motto: „Jedem zur Freud und keinem zum Leid“

Unter der Rubrik „Veranstaltungen“ könnt ihr erfahren wo wir wann zu finden sind. Gerne dürft ihr uns folgen und uns ansprechen falls ihr mehr wissen oder mitmachen wollt. Ihr könnt uns auch gerne eine Nachricht unter „Was zu erzählen?“ hinterlassen.

Es grüßt euch,

die „Neuhausener Schlamp“



















Gruppenleitung:

Thomas Biechele

vorstand@neuhausener-schlamp.de


Schatzmeister:

Carsten Ebert

finanzen@neuhausener-schlamp.de


Schriftführer:

Gordon Franzen 

presse@neuhausener-schlamp.de